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Tagebau Hambach I

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Baggertransport von Hambach nach Garzweiler.
1978: Tieftagebau Hambach wird aufgeschlossen

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Kunstlandschaft statt Natur

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"Restsee"

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Lageplan Tagebau Hambach I, 'Geplante A4-Verlegung und die 'Bündelung der Verkehrswege'

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Klage wegen fehlender Umweltverträglichkeitsprüfung

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"Kommunalpolitiker" im Unterausschuß Hambach

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Längere Laufzeit des Tagebaus

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Die Bagger stehen erst 2032 vor der A4 !

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Manheim hat Zukunft !

Baggertransport von Hambach nach Garzweiler.

Noch 1997 tönten die Rheinbraun Verantwortlichen laut, sie wollten die Produktion des Tagebaus Hambach mittelfristig von 30 Millionen auf 50 Millionen Tonnen Braunkohle pro Jahr steigern. Bei einer höheren Energieproduktivität der Kraftwerke hätte das eine Stromüberproduktion zur Folge gehabt. In Zeiten des Monopols war das normal, im liberalisierten Umfeld verbietet sich aber solch ein Vorgehen. Entgegen den Prophezeihungen der Rheinbraun Verstromungs AG verringert sich der Kohleabbau in Hambach aber kontinuierlich. Dafür gibt es folgende Gründe: Der nicht beherrschbare Wassereinbruch, die befristete Sümpfungserlaubnis, die sehr schlecht zu verfeuernde Hambacher Kohle und die nicht mehr konkurrenzfähigen Braunkohlekraftwerke. Die Tagebaue und die Kraftwerke wurden zusammengefasst und diese müssen nun erstmalig in der Unternehmensgeschichte nach rein marktwirtschaftlichen Grundsätzen handeln. Als erste Konsequenz wird einer der weltweit größten Bagger von Hambach nach Garzweiler transportiert. Für diesen Umzug des Baggers werden offiziell optimierte Instandhaltungsstrategien und eine bessere Geräteauslastung vorgeschoben. Die Tatsachen lassen sich aber auch in den Geschäftsberichten nicht mehr verschweigen. Der Kohleabbau im Tagebau Hambach wird weiter gedrosselt, was dazu führt, dass er die Hitliste der unwirtschaftlichsten Tagebaue anführt. Im liberalisierten Umfeld werden defizitäre Geschäftsfelder wie Hambach abgestoßen bzw. stillgelegt und uneinsichtige Manager gleich mit !! Nur so ist für eine Übergangszeit eine Zukunft auf Basis eines stark reduzierten, aber dafür wirtschaftlichen Niveaus denkbar.

Zur Erinnerung:

Im Jahre 1978 wurde mit dem Aufschluß des Braunkohlentagebaus Hambach begonnen. Seitdem entsteht zwischen Bergheim, Jülich und Buir das "größte Loch der Welt": Auf einer Fläche von 85 Quadratkilometern dringen die Bagger in Tiefen von über 450 Metern vor, um Braunkohle zu fördern. Die Auswirkungen sind gewaltig, und dies, ohne die gesetzlich vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchzuführen. Die Bürgerinitiativen gegen die Verlegung der A4 und der BUND-NRW (Bund für Umwelt und Naturschutz) haben deshalb im Jahre 1996 Klage gegen die Zulassung des Rahmenbetriebsplanes zur Fortführung des Tagebaus bis zum Jahre 2020 erhoben. Auch die geplante Ausweitung des Kraftwerks Niederaußem, zum größten deutschen Braunkohlekraftwerk, würde Sachzwänge für eine Verlegung der A4, das Abbaggern von Manheim, Morschenich und des Hambacher Forstes, sowie die Genehmigung von Hambach II zur Folge haben. Daher wenden sich unsere Aktivitäten auch gegen eine Ausweitung von Niederaußem.

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Kunstlandschaft statt Natur:

Da es sich beim Tagebau Hambach um einen Neuaufschluß handelte, mußten zu Beginn (ab 1978) zunächst 2,2 Mrd. m3 Abraum verkippt werden. Mit der Sophienhöhe entstand ein künstliches Mittelgebirge von 10 km2 Fläche und einer Höhe von über 280 m.

Daneben soll nach Abschluß des Tagebaus im Restloch ein gigantischer See entstehen. Dieser Restsee soll eine Fläche von 4.200 ha einnehmen, eine Tiefe von bis zu 400m erreichen und ein Volumen von 3,6 Mrd.m3 Wasser fassen. Durch den Schadstoffaustrag aus den Ufern wird dieser Restsee aber versauern. Über Jahrzehnte wäre eine künstliche Befüllung mit Rheinwasser notwendig, das über eine Pipeline herbeigeführt werden müßte. Mit dem Hambacher Forst vernichtet Rheinbraun ein ökologisch äußerst wertvolles, 5500 ha großes Waldgebiet von europäischem Rang.

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"Restsee"

Restsee - 4200ha große Kloake mit Rheinwasser gefüllt

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Lageplan Tagebau Hambach I, 'Geplante A4-Verlegung und die 'Bündelung der Verkehrswege'

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Die Hambacher Klage läuft ‚gut‘ :

Wir berichteten – die Bürgerinitiativen und der BUND – NRW haben im Juli 1996 eine gemeinsame Klage bei dem Verwaltungsgericht Aachen eingereicht. Auch der Kölner RP, H.Antwerpes, äußerte sich bei der Sitzung des Braunkohlenausschusses am 7.März.‘97 in Frechen dazu. O-Ton: >> Die Entbehrlichkeit der Umweltverträglichkeitsprüfung wird zur Zeit vom Bergamt Düren geprüft. Rheinbraun wolle nun in einer Begründung darlegen, daß die UVP für den neuen Tagebauabschnitt von 1996 bis 2020 im Kern entbehrlich sei. << Dies kann als Teilerfolg gewertet werden, denn die UVP ist nach geltendem Recht Pflicht. Rheinbraun war acht Monate damit beschäftigt, eine plausible Erklärung dafür zu finden, warum der Tagebau nach veraltetem Bundesberggesetz von 1950 fortgeführt werden soll. Unfähigkeit oder Taktik ?

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Kommunalpolitisches Theater:

Im Unterausschuß Hambach sind die vom Tagebau betroffenen Städte und Gemeinden entsprechend den Mehrheitsverhältnissen bei der letzten Kommunalwahl vertreten. Am 16.Januar.’97 beriet dieser Ausschuß über eine Empfehlung an die Bezirksregierung, das Linienbestimmungsverfahren zur geplanten A4-Verlegung einzuleiten. Die Kerpener Vertreter Fr. Reintgen-Cremer und H.Hempel sowie die Merzenicher H.Werres und H.Harzheim enthielten sich bei der Abstimmung, obwohl das eine der wenigen Möglichkeiten war, auf das Verfahren direkt einzuwirken. Warum?

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Längere Laufzeit des Tagebaus:

Langfristig plant die Rheinbraun AG eine durchschnittliche Förderung von 50 Mio.t Braunkohle pro Jahr (derzeit ca. 30 Mio.t/Jahr). Berücksichtigt man die mit der 20Mrd.DM Investitionsentscheidung für die Modernisierung der rheinischen Braunkohlekraftwerke verbundene relative Erhöhung des Wirkungsgrades um ca. 25 %, so wird zur Erzeugung der jetzigen Energiemenge entsprechend weniger Kohle benötigt. Die Laufzeit des Tagebaus erhöht sich damit rein rechnerisch um fast zehn Jahre. Geht man von der jetzigen Förderung und Kraftwerksstruktur aus, wäre der Bereich bis zur Autobahn A 4 also erst im Jahre 2032 erreicht !

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Die Bagger stehen erst 2032 vor der A4 !

 

Rechnerische Zuammenfassung:

(Quelle: Sendemanuskript - Hörfunk WDR5, Forum West, "Neues Braunkohle-Verfahren soll Millionen von Tonnen einsparen" mit dem Kölner RP H.Antwerpes und Rheinbraun, vom 03/01/`96)

Ist-Situation:

h kraftwerk » 35% ; Fördervolumen = 88 Millionen Tonnen pro Jahr

3 Tagebaue mit å gesamt = 88 Mio.t/a Þ » 30 Mio.t/a für Hambach

2020 -1996 = 24Jahre Laufzeit für Hambach

24a x 30 Mio.t/a = 720 Mio.t Fördervolumen für Hambach bis 2020

Soll-Situation:

h kraftwerk » 45% ; Fördervolumen = 60 Millionen Tonnen pro Jahr

3 Tagebaue mit å gesamt = 60 Mio.t/a Þ 20 Mio.t/a für Hambach

2020 -1996 = 24Jahre Laufzeit für Hambach

24a x 20 Mio.t/a = 480 Mio.t Fördervolumen für Hambach bis 2020

"Eingesparte Braunkohle":

D Ist-Soll = 720Mio.t - 480Mio.t = 240Mio.t

Zeitpunkt wann die Bagger vor der A4 stehen:

240 Mio.t / 20 Mio.t/a = 12 Jahre

2020 Laufzeit für Hambach + 12 Jahre "eingesparte Zeit" = 2032

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Manheim hat Zukunft !

Presseinformation: Bezug: Radio Erft Sendung Treff nach neun, vom 06/September/’98 in Manheim

Zu der während der o.g. Sendung vertretenen Meinung, daß Manheim sein 1100 jähriges Jubiläum nur um wenige Jahre überlebt nehmen wir wie folgt Stellung:

Der ohnehin Rheinbraun-nahe Stadtdirektor Wind gründete mit einer Hand voll SPD Genossen einen Bürger-Ausschuß zur Umsiedlung Manheims. Dieses Verhalten kann nur als Flucht nach vorne gewertet werden, denn H.Wind setzt alles daran Manheim mit Haut und Haaren an Rheinbraun zu verkaufen. Natürlich ist dieser voreilende Gehorsam bequemer, als sich konstruktiv mit anstehenden Problemen zu beschäftigen. Denn Manheim liegt erst im Betriebsplan von Hambach I nach 2020. Und der ist noch nicht genehmigt. Tatsache ist auch, daß der aktuelle Betriebsplan von 1996 bis 2020 von den Bürgerinitiativen gegen die Verlegung der A4 und dem BUND-NRW beklagt wird. Hat unsere Klage Erfolg, so muß für den Tagebau eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden.

Von Winds’ SPD Getreuen ist indes nicht mehr zu erwarten als, daß sie seinem Rheinbraun-Schmusekurs kompromißlos folgen. Sie agieren frei nach dem Motto >>Der Stadtdirektor wird’s schon wissen<<.

Persönlicher Profit und Ehrenämter zur Aufwertung des sozialen Standes erscheinen hier wichtiger als der Einsatz für das Allgemeinwohl.

Dank üppiger Reservekapazitäten im Kraftwerksbereich könnte sowieso auf drei Viertel der Braunkohletagebaue verzichtet werden ohne, daß auch nur ein einziges Licht ausginge. RWE und Rheinbraun leben scheinbar noch immer in einer Welt, in der die Strompreise nicht durch Angebot und Nachfrage, sondern von überforderten Länderbehörden genehmigt wurden. Alle entstanden Kosten, auch solche für unsinnige Investitionen wie das Kraftwerk Niederaußem, wurden abgerechnet. Obendrauf kam die Marge für einen angemessenen Gewinn. Seit der Liberalisierung des EG – Strommarktes müssen jedoch die Sparten Verteilung, Erzeugung und Betrieb gesondert in der Jahresbilanz ausgewiesen werden. Und das bedeutet das Aus für die Braunkohleverstromung. Denn welcher Aktionär unterstützt schon defizitäre Sparten.

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